"Pferdestall gesucht" - Eva Eisele (Ulmer)
Rassetypisches (S. 25)
In ihren Grundzügen ähneln sie sich sehr, egal, ob sie 1 oder 2 m groß sind. Pferde gehören zu einer Art. Und doch: DAS Pferd gibt es nicht! Zwar haben alle Pferde dieser Welt letztlich dieselbe Geschichte und dieselben Vorfahren.
Aber in der jüngeren Entwicklung der Pferde sind die Rassen schon sehr vielfältig, denn Tiere verschiedener Landstriche waren natürlich auch sehr unterschiedlichem Druck durch Wetter, Futterangebot, Lebensraum und Feinde ausgesetzt.
Pferdeahnen, die sich bei mildem Klima, und gehaltvollem Futter entwickeln, sehen anders aus als solche, deren Leben von räumlicher Enge, knapper Kost und Dauerfrost geprägt ist. Die einen sind hochbeinig, heißblütig und schnell, die anderen eher bedächtig, sparsam mit ihrer Energie und eher Wanderer als Sprinter.
Natürlich ist die Art der Pferde deshalb trotzdem insgesamt betrachtet eine Gruppe von Fluchttieren, Grasfressern und Freunden ständiger Bewegung.
Aber bei allen hat die Evolution durch ihre jeweiligen Überlebensstrategien sehr unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt und ihnen unterschiedliche Stempel aufgedrückt.
Ein Araber wäre auf Island eben nicht gut aufgehoben, obwohl er zweifellos ein Pferd ist.
Die Rassevielfalt der Pferde ist beeindruckend. Und das war sie auch schon, bevor der Mensch sie mischte und züchtete.
Wer also ergründen möchte, wo er sein Pferd unterbringen sollte, damit es gesund und glücklich ist, der muß sich zunächst fragen: was braucht EIN Pferd?
Aber ebenso wichtig ist die Frage: Was braucht der Typ von Pferd, den ich besitze, was braucht MEIN Pferd?
Dabei kann man sich nur grob an seinem Grundtyp oder Funktionstyp, in dem es steht, orientieren. Dieser richtet sich danach, in welchen Erdteilen sich seine Vorfahren entwickelten und welche Bedingungen sie dort vorfanden.
Wenn man genauer hinsieht, kann man sein Pferd leicht zuordnen. In welchen Gruppen sind seine Vorfahren zu finden? Welchem Typ ähnelt es, woher stammt die Rasse? Je gemischter die Anlagen, desto schwieriger wird natürlich auch die Unterscheidung. Trotzdem kann man anhand der aufgeführten Merkmale Vermutungen darüber anstellen, wie unkompliziert es sich in eine bestimmte Gruppe einbinden lassen würde, wie sehr ihm ein kalter Winter zusetzt oder ob es auch ohne enges Herdenleben glücklich sein kann.
Jedes Pferd ist ein Unikat, keines gleicht dem anderen. Jedes trägt die Merkmale seiner Vorfahren in sich, womöglich ist es sogar eine Kreuzung unterschiedlicher Typen. Außerdem hat es seine ganz persönliche Entwicklung mit Begegnungen, Erfahrungen und Krankheiten durchgemacht. Deshalb kann es auch DEN idealen Stall nicht geben. Es gibt ihn nur jeweils für ein ganz bestimmtes Pferd und seinen Besitzer.
Ponys des Urtyps
Ponys der Tundra/Kaltbluttyp
Großpferde der Steppen
Pferde der Wüste
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Die menschliche Hälfte
Dieses Buch kann ich nur jedem empfehlen, der sich in irgendeiner Art und Weise mit Pferden und Ponies beschäftigt!
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